Düsseldorfs-Trainer Büskens will gegen alte Liebe Fürth siegen

Zurück zur Übersicht

Es ist beileibe kein offenes Geheimnis, dass das kommende Heimspiel seines Klubs Fortuna Düsseldorf für Trainer Mike Büskens beileibe kein gewöhnliches Spiel darstellt. So hat der 45-Jährige den derzeitigen Tabellenführer der 2. Bundesliga insgesamt drei Jahre lang trainiert und die Sehnsüchte einer ganzen Stadt erfüllt, als er im letzten Jahr in die Bundesliga aufgestiegen ist. Nun spricht der gebürtige Düsseldorfer über seine Zeit in Franken, die kommenden Aufgaben bei der Fortuna und vor allem auch das bevorstehende Duell gegen seinen Ex-Klub.

„Es steckt eine Menge Qualität im Kader der Fürther

Für den im März diesen Jahres in Düsseldorf entlassenen Büskens stellt die beachtliche Platzierung der Fürther im Tabellenbild absolut keine Überraschung dar, wie er gegenüber der vereinseigenen Homepage begründen kann: „Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass ich davon ausgehe, dass Fürth oben mitspielen wird“, erinnert sich der Cheftrainer an seine Aussage im Sommer zurück. „Teilweise wurde ich dafür belächelt. Aber es steckt nun mal eine Menge Qualität im Kader der Fürther. Der Tabellenplatz ist dementsprechend für mich keine Überraschung.“ Dabei zählt der emotionale Trainer vor allem auch auf die Unterstützung der eigenen Anhänger, die zum „zwölften Mann“ in diesem Spiel mutieren sollen: „Für uns sind die Fürther sicherlich eine harte Nuss. Aber zusammen mit unseren Anhängern, die uns bisher fantastisch unterstützt haben, ist einiges möglich.“

„Bereitschaft zeigen, besser zu sein als der Gegenspieler“

Es soll sich durch dieses Spiel auch Selbstvertrauen erarbeitet werden, da für den Drittletzten im deutschen Fußball-Unterhaus jeder Punktgewinn notwendig zu sein scheint. Mit einem möglichen Heimsieg gegen solch ein Spitzenteam erhofft man sich Rückenwind für die restliche Saison, die mit einem Gang aus dem Tabellenkeller weitergehen soll: „Natürlich ist das unser Ziel. Wir werden unser Visier hochstellen und kämpfen. Die 30.000 Zuschauer, die hinter uns stehen, müssen wir als positiven Schwung mitnehmen. Jeder Einzelne von uns muss die Bereitschaft zeigen, besser sein zu wollen als sein Gegenspieler.“

„Der Präsident lebt diesen Verein“

Auch deshalb wird für Büskens die Partie am Montagabend ein ganz besonderes Spiel sein: „Es kann für mich kein normales Spiel sein. Ich hatte in Fürth drei wunderschöne Jahre. Wir haben dort mit einer wahnsinnigen Geschlossenheit eine tolle Entwicklung geschafft. Uns ist die beste Spielzeit der Vereinsgeschichte gelungen, außerdem sind wir im DFB-Pokal erst im Viertelfinale gegen die hohe Hürde Borussia Dortmund ausgeschieden. In den drei Jahren haben sich so viele Verbindungen ergeben, dass ich mich auf Montag sehr freue.“ Lobend äußert er sich über die Fürther-Vereinsführung: „Die meisten Spieler kenne ich zwar nicht. Aber im Umfeld haben mich in den drei Jahren viele Leute begleitet, die immer noch da sind. Der Präsident zum Beispiel lebt diesen Verein.“

„Er ist ein Typ, der den Verein lebt“

Auch im Personalbereich gibt es deutliche Verbesserungen bei seinem Team zu erkennen. So ist bekannt geworden, dass im Duell mit dem Mitabsteiger Spielführer Andreas Lambertz und Giannis Gianniotas ausfallen werden. Die Spieler Bruno Soares, Martin Latka, Heinrich Schmidtgal und Axel Bellinghausen haben wieder am Mannschaftstraining teilnehmen können. Büskens möchte jedoch tunlichst vermeiden, dass die Erwartungen an die Kicker zu hoch gestellt werden: „Aber da sind sicherlich noch Spieler bei, die aufgrund ihrer Verletzungszeit nicht über 90 Minuten spielen können.“ Eine Rückkehr von Axel Bellinghausen in die Startformation scheint durchaus wahrscheinlich zu sein, denn: „Er ist ein Typ, der den Verein lebt. Gerade in der Phase, in der wir momentan stecken, brauchst du solche Leute.“

„Es heißt: Visier hoch, kämpfen“

Völlig überraschend ist sicherlich die derzeitige Tabellenplatzierung der Düsseldorfer. Mit dem 16. Tabellenplatz nach neun Spieltagen konnte man die hohen Erwartungen in der rheinischen Modestadt nicht einmal ansatzweise erfüllen. Fortuna steht unter einem gehörigen Druck. Soviel dürfte schon einmal klar sein. Wenn vor der rund zweiwöchigen Länderspielpause auch diese Partie verloren gegangen werden sollte, wird das Chaos zweifelsfrei noch intensiver sein. Trainer Büskens möchte jedoch keine Gedanken an ein mögliches Scheitern verschwenden, wie er dem „Express“ deutlich macht: „Das ist eine harte Nuss, die wir aber im Schulterschluss mit unseren Fans knacken wollen. Es heißt: Visier hoch, kämpfen. Wir müssen die Bereitschaft haben zu zeigen, dass wir besser sind als der Gegner.“

„Das kann kein normales Spiel für mich sein“

Kämpfer Büskens verlangt nun also den Befreiungsschlag. Dies soll ausgerechnet gegen den Ex-Verein des beliebten Trainers passieren. Das letzte Spiel zwischen den beiden so ungleichen Teams war auch zugleich das letzte für Büskens als Trainer der „Kleeblätter.“ Nach einem 1:0-Sieg der Fortuna wurde er entlassen. Aus seinen Gefühlen macht er kein Geheimnis, wenn er sagt: „Das kann kein normales Spiel für mich sein. Ich hatte dort drei wunderschöne Jahre, wo wir alle mit einer wahnsinnigen Geschlossenheit etwas erleben durften, das einmalig war.“ Trotzdem geht die Spielvereinigung Greuther Fürth als klarer Favorit in dieses Duell.